Ob Pegida-Anhänger oder andere politische Gesinnung – DRK hilft jedem
Ortsverband beschäftigt sich bei Hauptversammlung mit einer Orientierungshilfe des Dachverbandes
Deutschland weites Thema Nummer eins in den Nachrichten ist momentan die Pegida-Bewegung. Mit ihren ausländerfeindlichen Aussagen spalten sie derzeit die Gesellschaft. Auch auf der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsverein Plettenberg ist dieses Thema am Freitagabend nicht vorbeigegangen. Durch bundesweite Anfragen an den Dachverband, wie man sich gegenüber Pegida verhalten solle, sah sich der DRK-Präsident Dr. RudolfSeiters aufgefordert, den einzelnen Ortsverbänden eine Orientierungshilfe mit an die Hand zu geben. Dieser zweiseitige Brief wurde auch auf der Jahreshauptversammlung in Plettenberg den Mitgliedern verlesen. Darin verurteilt Seiters Extremismus jeder Art und fordert dazu auf, alles zutun, um Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit zu bekämpfen.„Gleichzeitig verpflichtet uns der Grundsatz der Neutralität zu einer gewissen Zurückhaltung, wenn es zu Stellungnahmen zu Parteien oder politischen Organisationen geht“, schreibt der Präsident. Dennoch stellt er klar, dass das DRK als Teil einer internationalen Bewegung weder nach Nationalität, Religion, Hautfarbe, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung unterscheidet, wenn es um die humanitäre Arbeit geht. „Uns geht es darum, den Menschen einzig nach dem Maß ihrer Not zu helfen.“ Heiko Hillert, Vorsitzender des Ortsverbandes Plettenberg, schloss sich Seiters voll und ganz an. „Wir sind allein dem Wohl und Wehe des Menschen verpflichtet, der sich in Not befindet“, sagte Hillert. Doch auch das Tagesgeschäft kam auf der Jahreshauptversammlung am Freitag (23.01.2015) zur Sprache. So freute sich Hillert sehr über die neu wiederbelebte Jugendabteilung des DRK. Als Vorsitzende wurde im Vorfeld der Jahreshauptversammlung Tina Brune gewählt, die das Jugend-Rot-Kreuz wieder ins Leben gerufen hatte. Zahlreiche Projekte stehen in Zukunft an. So will man mit den mittlerweile schon 26 Kindern und Jugendlichen das Florians Dorf in Iserlohn besuchen. Auch ein Ausflug zum Rettungshubschrauber nach Siegen ist geplant. Volker Johannes, stellvertretender Vorsitzender, freute sich über das Engagement und die hochmotivierten Jugendlichen. „Das bringt frischen Wind in unseren Ortsverein“, ist er sich sicher. Auch in der Rot-Kreuz-Leitung gibt es Veränderungen. Nachdem Henning Grützbach sein Amt als erster Vorsitzender aus persönlichen Gründen niedergelegt hat, wurde am Freitag Lutz Grehlich als neuer Vorsitzender gewählt. Er hat sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Thomas Dannenberg auf die Fahne geschrieben, den Ortsverein weiterhin stark nach außen zu repräsentieren und gemeinsam in der Öffentlichkeit als Hilfsorganisation aufzutreten. Schatzmeister Berthold Schmidt konnte über ein stabiles Fundament und geordnete finanzielle Verhältnisse im Verein berichten. Auch Geschäftsführer Manfred Brüchner ist optimistisch, im Jahr 2014 einen ausgeglichenen Haushalt anzustreben. Dies ist auch für 2015 geplant, sagte er,bevor der Wirtschaftsplan einstimmig angenommen wurde. „Wir sind kein Sparverein“, stellte er klar. Bei den diesjährigen Wahlen wurde Thomas Dannenberg als Schriftführer neugewählt. Neuer DRK-Arzt ist der Psychosomatiker Martin Bonzek, der Ende der 70er Jahre im DRK anfing. Durch seine Zeit bei der Bundeswehr, zahlreiche Auslandseinsätze und seiner Tätigkeit im Katastrophenschutz bringt er die besten Voraussetzungen als Nachfolger für Dr. Michael Reinke mit.
Info-Telegramm
Keine Blutspende Eiringhausen
Eine Nachricht, die hoffentlich viele aufrüttelt, hatte Anke Teipel im Bereich Blutspende zu verkünden. „Leider müssen die vier Blutspende-Termine in Eiringhausen ersatzlos gestrichen werden“, berichtete sie. Zum einen sei die Zusammenarbeit mit den Anwohnern im Umfeld des Gemeindehauses in Eiringhausen sehr schwierig. Die Arbeit der Helfer wurde öfters massiv behindert. Zum anderen müsse der Blutspendedienst einsparen und werde daher nach und nach die kleineren Standorte schließen. Man werde sich nun auf höhere Spenderzahlen an den Terminen in der Schützenhalle einstellen. Insgesamt verringerte sich die Spenderzahl um fast 400 Spender im Jahr 2012 auf 2001 Spender im Jahr 2013.
Im Bereich Essen auf Rädern und Hausnotruf sei die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zu 2012 angestiegen, konnte Heiko Hillert berichten. Auch die Krankenpflegeartikelausleihe laufe gut. „Insgesamt handelt es sich um eine sehr vertrauensvolle und reibungslose Zusammenarbeit“, sagte er.
Quell: Süderländer Tageblatt vom 26.01.2015